Vierte industrielle Revolution beginnt in der Schule

Projekt „Industrie4.0@school" Dauergast auf der Hannovermesse - Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel war schon zu Besuch

 

Hannovermesse Merkel2 kleinAuch ohne den Besuch von Angela Merkel hätten den Auszubildenden aus den Bereichen Mechatronik, Zerspanung und Informationstechnologie ereignisreiche Tage auf der Hannovermesse, der Weltleitmesse der Industrie, bevorgestanden. Doch die Ankündigung aus Berlin, dass das Schülerprojekt Industrie4.0@School der Berufsbildenden Schule für Gewerbe und Technik aus Neuwied für den Rundgang der Kanzlerin ausgewählt worden sei, versetzte nicht nur die Schülerinnen und Schüler, sondern auch die Lehrer in zusätzliche Aufregung und Vorfreude. „Das war schon ein ganz besonderer Besuch“, berichteten Rebekka Ziemann und Michelle Zubert, Mechatronikerinnen im 3. Lehrjahr bei thyssenkrupp Rasselstein GmbH Andernach. „Wir haben lange überlegt, wie wir ihr unser Projekt kurz, aber verständlich erklären können. Gefreut hat uns, dass sie tatsächlich sehr interessiert war.“

Für die Berufsbildende Schule ist die seit 2013 enge Zusammenarbeit mit dem Zentralverband der Elektroindustrie (ZVEI) und die Möglichkeit zur Mitgestaltung des Messestandes bereits ein großer Erfolg. Nun auch noch mit Bundeskanzlerin Merkel in Begleitung von Mexikos Staatspräsident Enrique Pena Nieto über zukunftsweisende Themen wie Digitalisierung, Informatisierung und Künstliche Intelligenz ins Gespräch zu kommen, zeigt, dass die Schule die Zeichen der Zeit erkannt hat. Dirk Oswald, Schulleiter der David-Roentgen-Schule, weiß um diesen Erfolg: "Ich bin stolz auf eine ganz enge Kooperation zwischen sehr engagierten Kollegen, hoch motivierten Schülern und verlässlichen Ausbildungspartnern, mit denen wir gemeinsam die Themen für die Zukunft angehen. Dafür streben wir im Rahmen unseres Schulentwicklungskonzepts vor allem eine weitere Intensivierung der Zusammenarbeit mit all unseren dualen Partnern an.“

Im Rahmen des „Bündnis Zukunft der Industrie“ unter der Schirmherrschaft des Bundeswirtschaftsministeriums arbeitet die David-Roentgen-Schule zusammen mit verschiedenen Ausbildungsbetrieben an einer Modernisierung der Bildungslandschaft. Ausgangspunkt ist das Projekt Industrie4.0@School, ein interaktives Lernprojekt, in dem Schülerinnen und Schüler an einem realen, funktionierenden Produktionsszenario Arbeitsweise und Philosophie von Industrie 4.0 demonstrieren. "Unser Exponat macht die Informatisierung der Fertigungstechnik mit dem Ziel einer intelligenten Fabrik (Smart Factory) beispielhaft sichtbar", erklärt Thomas Hennig, Koordinator an der David-Roentgen-Schule. Aus diesem Projekt sollen Erkenntnisse für die Weiterentwicklung des Unterrichts gezogen werden. "Bei dem Projekt stehen nicht nur die Technik, sondern auch die Bildung und damit die schulischen Angebote im Fokus. Die faszinierenden Möglichkeiten der Technik werden nur dann flächendeckend Einzug halten können, wenn wir auch die entsprechenden Fachkräfte mit den passenden Kompetenzen ausbilden", erläutert das engagierte Lehrerteam, welches das Projekt betreut.
Interessierte und motivierte Jugendliche sowie attraktive schulische Angebote und ausbildende Unternehmen sind daher unverzichtbar. Die David-Roentgen-Berufsschule setzt hier auf eine enge Kooperation zwischen Schule und ihren dualen Partnern, hier der Industrie. Auch der ZVEI hat in Zeiten des Fachkräftemangels insbesondere die zukünftigen Schulabgänger im Blick. Um deren Neugierde und Lernbereitschaft zu wecken, bot der Zentralverband in diesem Jahr organisierte Schülertouren durch die mehr als 5000 internationalen Aussteller aus 75 Ländern an. So präsentierten die Auszubildenden der David-Roentgen-Schule am Messestand des ZVEI ihr Projekt nicht nur interessiertem Fachpublikum und der Politik, sondern warben gleichzeitig auch für zukunftsorientierte Ausbildungsberufe.